Bad Camberg


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Bad Camberg ist das Herz des Goldenen Grunds, die zweitgrößte Stadt des Landkreises Limburg-Weilburg und der älteste Kneippkurort Hessens. Bereits seit 1927 werden in Camberg Wasserkuren durchgeführt und noch heute kommen allein gut 170.000 Kurgäste in das verkehrstechnisch gut gelegene Heilbad im Untertaunus.

Aber Bad Camberg hat mehr zu bieten als Wasser, gute Luft und schöne Landschaft. Das kleine Städtchen überrascht mit vielen malerischen und außergewöhnlichen Bauwerken. Am auffälligsten weil am größten ist der Camberger Amtshofs. Über 155m lang ist die Fassade des 1605 gebauten Fachwerkbaus. Bis 1815 war der Amtshof Sitz der Oberamtmänner des kurtrierischen Amts Camberg. Heute residiert hier die Stadtverwaltung Bad Camberg. In der Amtshof-Galerie finden im Jahresturnus viele Ausstellungen, Workshops und Informationsveranstaltungen statt.

In der Altstadt von Bad Camberg finden sich noch eine Vielzahl weiterer Fachwerkhäuser, die zum Teil über eine sehr aufwändige Ornamentik verfügen. Die Häuser wurden größtenteils zwischen dem 15. und 18. Jahrhundert errichtet. Viele dieser Häuser gruppieren sich um den Marktplatz, der eine Handelsstation auf der Hohen Straße von Köln nach Frankfurt war, die heute in etwa dem Verlauf der Bundesautobahn A 3 auf Höhe Bad Camberg entspricht. Sie traf in Bad Camberg auf die alte Via Publica von Brüssel nach Prag, deren Verlauf heute im Taunus die Bundesstraße B 8 folgt.

Die alte Amtsapotheke steht auf Grundmauern, die bis ins Jahr 1330 zurückreichen. Das bemerkenswerte Gebäude wurde 1492 als Burgmannenhaus derer von Hattstein neu errichtet und beherbergt nachweislich seit 1663 eine Apotheke. Ebenfalls von der Familie von Hattstein wurde der heutige Guttenberger Hof 1336 als Familiensitz errichtet. In seine jetzige Form wurde er 1526 umgebaut.

Die erste urkundliche Erwähnung von Bad Camberg fand übrigens am 6. Februar 1000 statt, als der damalige Hof Cagenberg dem Aachener Kloster Burtscheid geschenkt wurde. Gut 350 Jahre später erhielt Camberg die Stadtrechte und wurde in der Folge befestigt. Ein beeindruckender Rest der zwischen 1365-80 erbauten Stadtmauer ist der Obertorturm, der auch das Wappen von Bad Camberg schmückt. Er erhebt sich 32m hoch über der Stadt. Als schiefer Turm von Bad Camberg wird im Volksmund der Untertorturm bezeichnet. Eine Neigung von 1,44m bei einer Höhe von 21m macht den Grund für diese Bezeichnung eindrucksvoll deutlich.

Direkt am Obertorturm liegt die Hohenfeldkapelle, deren östliche Außenwand Teil der Stadtmauer ist. Die Hohenfeldkapelle wurde 1672 von Achatius von Hohenfeld als Hauskapelle errichtet. Heute ist hier und im benachbarten Obertorturm das Stadt- und Turmmuseum untergebracht.

Markant erhebt sich auf einer nach Süden steil abfallenden Erhöhung die katholische Kirche St. Peter und Paul über der Altstadt. Der älteste Teil der heutigen Kirche ist der 1580 erbaute Turm. Das Hauptgebäude der Kirche wurde dann 1781 errichtet. Erwähnenswert ist im Seitenaltar die Mondsichelmadonna, ein rheinisch-fränkisches Kunstwerk, wahrscheinlich um 1525 gearbeitet.

Seit 1781 wird das Kirchweihfest übrigens zusammen mit dem Herbstmarkt als Camberger Kerb am zweiten Wochenende im September gefeiert und lockt Tausende Besucher nach Bad Camberg.

Die aus rotem Backstein gemauerte evangelische Martinskirche wurde 1897 für das gesamte Gebiet des Goldenen Grunds gebaut. Der Architekt Hofmann aus Herborn baute die protestantische Enklave und die spätere letzte deutsche Kaiserin Auguste Victoria überreichte zur Einweihung eine wertvolle Altarbibel.

Ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert stammen die als Klösterchen bezeichnete ehemalige Niederlassung der Dernbacher Schwestern an der Frankfurter Straße und das Rathaus am Kurpark. Der Kurpark Bad Camberg hat einen großen Bestand alter Bäume. Neben einer Minigolfanlage, Liegewiesen, Wasserspielen und mehreren Tennisplätzen bietet er ein Wassertretbecken. Hier wurde 2002 auch auf 800qm Fläche ein schöner Kräutergarten angelegt.

Ein Wahrzeichen nicht nur für Bad Camberg, sondern den gesamten Goldenen Grund ist die Kreuzkapelle außerhalb der Altstadt auf einem kleinen Hügel gelegen. Eine erste Kapelle wurde bereits 1682 gebaut und dann 1725 zum heutigen kreuzförmigen Grundriss erweitert. Ein Weg mit den 14 Stationen des Kreuzweges führt von Bad Camberg hinauf zur Kreuzkapelle. Von hier hat man einen weiten Blick über den Goldenen Grund hinein ins Limburger Becken und auf die Berge des Hochtaunus.


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